Discussion:
Ruhestörung trotz Zimmerlautstärke?
(zu alt für eine Antwort)
Christian Buhtz
2007-01-08 16:24:38 UTC
Permalink
Meine schwerhörige Nachbarin ist nun leider verstorben und jetzt habe
ich ein etwas hypersensibles Pärchen nebenan.

Deren Schlafzimmer (angeblich auch Wohnzimmer) ist direkt an meinem
Wohnzimmer. Der Bau ist aus den 30er Jahren.

Die Nachbarin sagt, sie würde wirklich alles hören - zB auch
Telefongespräche. Sie hört mich also auch, wenn ich nicht gerade laut
bin.

Nun kam sie schon ab und zu rüber und meinte halt, ich wär zu laut etc.
Hab dann auch immer gleich reagiert! Man hat ja Verständnis. Ich arbeite
selber im Schichtdienst und kenne das noch ein wenig. Mitlerweile bin
ich da aber immun. Wohne direkt am Flugfeld eines innerstädtischen
Flughafens und kann auch bei Tageslicht und offenen Fenster ruhig
schlafen. Sicher kann ich das nicht von meinen Nachbarn erwarten.

Worauf ich hinaus will. Egal wie leise ich mich verhalte, sie fühlt sich
denoch gestört.

Ist es den trotzdem Ruhestörung, wenn ich in den Ruhezeiten (zB 1 Uhr
morgens) "Zimmerlautstärke" halte und sie es denoch hört, weil das Haus
extrem hellhörig ist und sie sich dadurch gestört fühlt?

Wie ist Zimmerlautstärke nochmal definiert?
Wie sind nochmal die Ruhezeiten definiert?
Günther Grund
2007-02-16 07:38:47 UTC
Permalink
Post by Christian Buhtz
Meine schwerhörige Nachbarin ist nun leider verstorben und jetzt habe
ich ein etwas hypersensibles Pärchen nebenan.
Mit solchen Einschätzungen wäre ich vorsichtig, solange du nicht weißt
was die tatsächlich hören.
Post by Christian Buhtz
Die Nachbarin sagt, sie würde wirklich alles hören - zB auch
Telefongespräche. Sie hört mich also auch, wenn ich nicht gerade laut
bin.
Glaub es einfach und geh nicht davon aus, dass sie dich ärgern wollen.
Post by Christian Buhtz
Mitlerweile bin ich da aber immun. Wohne direkt am Flugfeld eines innerstädtischen
Flughafens und kann auch bei Tageslicht und offenen Fenster ruhig
schlafen.
Das ist beneidenswert.
Post by Christian Buhtz
Sicher kann ich das nicht von meinen Nachbarn erwarten.
Diese Einstellung ist sehr löblich.
Post by Christian Buhtz
Worauf ich hinaus will. Egal wie leise ich mich verhalte, sie fühlt sich
denoch gestört.
So ist es.
Post by Christian Buhtz
Ist es den trotzdem Ruhestörung, wenn ich in den Ruhezeiten (zB 1 Uhr
morgens) "Zimmerlautstärke" halte und sie es denoch hört, weil das Haus
extrem hellhörig ist und sie sich dadurch gestört fühlt?
Du gibst dir ja selber die Antwort. Wenn das Haus hellhörig ist, dann
kann man sich nicht auf Zimmerlautstärke einstellen, denn das wäre zu
laut für eure dünnen Wände. Dazu kommt noch, dass nachts jedes kleine
Geräusch doppelt so laut ist wie am Tage. Wenn du diese beiden Umstände
addierst, dann kannst du davon ausgehen, dass sie sich gestört fühlt.
Wobei eine Ruhestörung nicht von der Lautstärke abhängt, sondern
individuell betrachtet werden muss.
Post by Christian Buhtz
Wie ist Zimmerlautstärke nochmal definiert?
Wie sind nochmal die Ruhezeiten definiert?
Volker Soehnitz
2007-02-16 09:43:34 UTC
Permalink
Post by Günther Grund
Wenn das Haus hellhörig ist, dann
kann man sich nicht auf Zimmerlautstärke einstellen, denn das wäre zu
laut für eure dünnen Wände.
Daraus darf man aber nicht den fehlerhaften Schluss ziehen, der Mieter
dürfe deswegen nachts nicht mehr duschen, die Klospülung betätigen oder
telefonieren, nur weil wegen der Papierwände der Nachbar aus dem Bett
fällt.

ciao
volker
--
____________________________________________________________
Ich lese keine Postings von Namenlosen in de.* und oecher.*!
http://www.soehnitz.de oder http://www.volker-online.com
Günther Grund
2007-02-16 13:17:06 UTC
Permalink
Post by Christian Buhtz
Ist es den trotzdem Ruhestörung, wenn ich in den Ruhezeiten (zB 1 Uhr
morgens) "Zimmerlautstärke" halte und sie es denoch hört, weil das Haus
extrem hellhörig ist und sie sich dadurch gestört fühlt?
Entschuldigung, musste heute morgen schnell weg und hatte dann die
falsche Schaltfläche gedrückt.

Aus deinen Fragen deute ich, dass du den Nachbarn gegenüber eine
rechtliche Absicherung für dein Verhalten haben möchtest. Das ist nicht
unbedingt vorteilhaft, denn selbst wenn sich deine erzeugte
Geräuschkulisse im Rahmen des Erlaubten bewegt, hilft das der Nachbarin
nicht besonders weiter. Was dann darauf hinausläuft, dass sie wohl
ausziehen müsste, und das nur, weil ihr Nachbar der Meinung ist, nichts
Verbotenes zu tun, was er deshalb auch nicht abstellen wird.

Ich denke, ihr solltet euch arangieren solange es noch möglich ist. Ein
gesunder Schlaf ist lebenswichtig und bedeutsam für die Wohnqualität.

Ich meine, dass die Nachbarin durch deine Geräusche evtl. körperlich
geschädigt werden könnte, nur weil du z.B. unbedingt nachts Fernsehen
oder Radiohören musst. Das Opfer, das deine Nachbarin auf Dauer bringen
müsste, ist erheblich größer im Vergleich zu der Bitte an dich auf
irgendwelche Aktivitäten zu verzichten.

Ich schreib das, weil ich selber ein "Opfer" bin und bisher auf wenig
Verständnis für "meine Probleme" bei Nachbarn gestoßen bin. Es wird ja
immer so dargestellt als wäre man sensibel, übertreibe, und überhaupt
hätte sich sonst noch nie jemand beschwert.
Post by Christian Buhtz
Wie ist Zimmerlautstärke nochmal definiert?
Keine Ahnung. Musst du googln.
Post by Christian Buhtz
Wie sind nochmal die Ruhezeiten definiert?
Wohl von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. In Berlin 20 - 22
Uhr, danach ist bis 7 Uhr absolute Nachtruhe angesagt. Das heißt, dass
dann Lärm jeglicher Art zu unterbleiben hat.
Aber wenn du um 1 Uhr nachts gehört wirst, dann fällt das vermutlich in
die Nachtruhe aller Bundesländer.

Das kannst du aber auch ergoogln.

Gruß
Günther
Gerhard Locke
2007-02-16 16:04:00 UTC
Permalink
Post by Günther Grund
Post by Christian Buhtz
Ist es den trotzdem Ruhestörung, wenn ich in den Ruhezeiten (zB 1 Uhr
morgens) "Zimmerlautstärke" halte und sie es denoch hört, weil das Haus
extrem hellhörig ist und sie sich dadurch gestört fühlt?
Entschuldigung, musste heute morgen schnell weg und hatte dann die
falsche Schaltfläche gedrückt.
Aus deinen Fragen deute ich, dass du den Nachbarn gegenüber eine
rechtliche Absicherung für dein Verhalten haben möchtest. Das ist nicht
unbedingt vorteilhaft, denn selbst wenn sich deine erzeugte
Geräuschkulisse im Rahmen des Erlaubten bewegt, hilft das der Nachbarin
nicht besonders weiter. Was dann darauf hinausläuft, dass sie wohl
ausziehen müsste, und das nur, weil ihr Nachbar der Meinung ist, nichts
Verbotenes zu tun, was er deshalb auch nicht abstellen wird.
Was soll er denn abstellen? So wie ich das sehe nutzt er die Wohnung wie
jeder andere auch. Die Nachbarin weiß doch, daß das Haus aus den 30er
Jahren stammt und der Schallschutz daher nicht besonders hoch ist. Was
wohl die Nachbarin macht, wenn der OP ein kleines Kind hätte. Nach
bisheriger Rechtsprechung müßte sie Kinderlärm auf jeden Fall hinnehmen.
Post by Günther Grund
Ich denke, ihr solltet euch arangieren solange es noch möglich ist. Ein
gesunder Schlaf ist lebenswichtig und bedeutsam für die Wohnqualität.
Die Nachbarin muß sich nicht mit dem OP arrangieren, sondern mit dem
Vermieter.
Post by Günther Grund
Ich meine, dass die Nachbarin durch deine Geräusche evtl. körperlich
geschädigt werden könnte, nur weil du z.B. unbedingt nachts Fernsehen
oder Radiohören musst. Das Opfer, das deine Nachbarin auf Dauer bringen
müsste, ist erheblich größer im Vergleich zu der Bitte an dich auf
irgendwelche Aktivitäten zu verzichten.
Du verkennst das Problem, daß der OP im Schichtdienst tätig ist. Also
Nachts zu duschen oder zu telefonieren oder fernzusehen ist auch eine
normale Nutzung der Wohnung.
Post by Günther Grund
Ich schreib das, weil ich selber ein "Opfer" bin und bisher auf wenig
Verständnis für "meine Probleme" bei Nachbarn gestoßen bin. Es wird ja
immer so dargestellt als wäre man sensibel, übertreibe, und überhaupt
hätte sich sonst noch nie jemand beschwert.
Also ich denke, daß es sich im Falle einer hellhörigen Wohnung um einen
Mangel handelt. Für diesen Mangel muß m.E. der Vermieter einstehen und
diesen Mangel beheben. Die Nachbarin hätte in diesem Fall sogar Anspruch
auf Mietminderung.

Gruß
Gerhard
Günther Grund
2007-02-16 19:39:41 UTC
Permalink
Post by Gerhard Locke
Was soll er denn abstellen? So wie ich das sehe nutzt er die Wohnung wie
jeder andere auch. Die Nachbarin weiß doch, daß das Haus aus den 30er
Jahren stammt und der Schallschutz daher nicht besonders hoch ist.
Irgendwie wird sich das Problem damit aber nicht lösen lassen.
Post by Gerhard Locke
Was wohl die Nachbarin macht, wenn der OP ein kleines Kind hätte. Nach
bisheriger Rechtsprechung müßte sie Kinderlärm auf jeden Fall hinnehmen.
Darum gehts aber nicht.
Post by Gerhard Locke
Die Nachbarin muß sich nicht mit dem OP arrangieren, sondern mit dem
Vermieter.
Der hat aber kein Problem mit der Nachbarin.
Post by Gerhard Locke
Du verkennst das Problem, daß der OP im Schichtdienst tätig ist. Also
Nachts zu duschen oder zu telefonieren oder fernzusehen ist auch eine
normale Nutzung der Wohnung.
Na ja, da kann man drüber streiten was "normal" ist.
ich persönlich meine, dass nachts immer noch die meisten Menschen
schlafen möchten. Wenn das bei anderen umgekehrt ist, dann haben die
sich das so ausgesucht bzw. mussten sich gezwungenermaßen berufsbedingt
damit abfinden.
Nach deiner Philosophie dürfte er dann auch nachts bohren und hämmern,
da er ja tagsüber dazu nicht käme, weil er schläft.

Deshalb denk ich mal, dass immer noch übliche Bedürfnis nach Schlaf
Vorrang hat, sich nämlich nachts im Schlaf zu erholen.
Post by Gerhard Locke
Also ich denke, daß es sich im Falle einer hellhörigen Wohnung um einen
Mangel handelt.
Klar.
Post by Gerhard Locke
Für diesen Mangel muß m.E. der Vermieter einstehen und
diesen Mangel beheben.
Aha. Der schickt Arbeiter vorbei, die die Wände dicker machen.
Obwohl, wenn es sich um Luftschall handelt, könnte er auch
Schallschutzplatten aufbringen lassen. Wird er aber wohl nicht.
Post by Gerhard Locke
Die Nachbarin hätte in diesem Fall sogar Anspruch
auf Mietminderung.
Womit ihr Problem schlagartig gelöst wäre?
Weißt du wozu eine Mietminderung gut ist? Übrigens hätte sie damit wenig
Erfolg, weil eine Mietminderung nicht bei solchen alten Bauten greifen
würde. Das alte Haus muss so akzeptiert werden wie es ist.
Mietminderung käme nur infrage, wenn es ein relativ neues Haus wäre, bei
dem in puncto Schallschutz einiges vermurxt wurde.
Früher war das noch kein Thema.

Gruß
Günther
Gerhard Locke
2007-02-17 13:27:39 UTC
Permalink
Post by Günther Grund
Post by Gerhard Locke
Was soll er denn abstellen? So wie ich das sehe nutzt er die Wohnung
wie jeder andere auch. Die Nachbarin weiß doch, daß das Haus aus den
30er Jahren stammt und der Schallschutz daher nicht besonders hoch ist.
Irgendwie wird sich das Problem damit aber nicht lösen lassen.
Dann muß sich die Nachbarin etwas einfallen lassen. Wenn das Haus
hellhörig ist, dann muß sie es zusammen mit dem Vermieter lösen oder
eben wieder ausziehen.
Post by Günther Grund
Post by Gerhard Locke
Was wohl die Nachbarin macht, wenn der OP ein kleines Kind hätte. Nach
bisheriger Rechtsprechung müßte sie Kinderlärm auf jeden Fall hinnehmen.
Darum gehts aber nicht.
Um was dann? Was kann der OP dafür, wenn die Nachbarin nachts sogar die
Flöhe husten hört?
Post by Günther Grund
Post by Gerhard Locke
Die Nachbarin muß sich nicht mit dem OP arrangieren, sondern mit dem
Vermieter.
Der hat aber kein Problem mit der Nachbarin.
Die Nachbarin hat selbst ein Problem mit dem hellhörigen Haus.
Post by Günther Grund
Post by Gerhard Locke
Du verkennst das Problem, daß der OP im Schichtdienst tätig ist. Also
Nachts zu duschen oder zu telefonieren oder fernzusehen ist auch eine
normale Nutzung der Wohnung.
Na ja, da kann man drüber streiten was "normal" ist.
ich persönlich meine, dass nachts immer noch die meisten Menschen
schlafen möchten. Wenn das bei anderen umgekehrt ist, dann haben die
sich das so ausgesucht bzw. mussten sich gezwungenermaßen berufsbedingt
damit abfinden.
Nach deiner Philosophie dürfte er dann auch nachts bohren und hämmern,
da er ja tagsüber dazu nicht käme, weil er schläft.
Nein das nicht. Jedoch hat sogar ein Gericht das nächtliche Duschverbot
in einigen Hausordnungen für ungültig erklärt. Es darf also zu jeder
Tages- und Nachtzeit zumindest bis zu 20 Minuten geduscht werden.
Post by Günther Grund
Deshalb denk ich mal, dass immer noch übliche Bedürfnis nach Schlaf
Vorrang hat, sich nämlich nachts im Schlaf zu erholen.
Post by Gerhard Locke
Also ich denke, daß es sich im Falle einer hellhörigen Wohnung um
einen Mangel handelt.
Klar.
Post by Gerhard Locke
Für diesen Mangel muß m.E. der Vermieter einstehen und
diesen Mangel beheben.
Aha. Der schickt Arbeiter vorbei, die die Wände dicker machen.
Obwohl, wenn es sich um Luftschall handelt, könnte er auch
Schallschutzplatten aufbringen lassen. Wird er aber wohl nicht.
Post by Gerhard Locke
Die Nachbarin hätte in diesem Fall sogar Anspruch
auf Mietminderung.
Womit ihr Problem schlagartig gelöst wäre?
Du schreibst selbst, es ist ihr Problem.
Post by Günther Grund
Weißt du wozu eine Mietminderung gut ist? Übrigens hätte sie damit wenig
Erfolg, weil eine Mietminderung nicht bei solchen alten Bauten greifen
würde. Das alte Haus muss so akzeptiert werden wie es ist.
Mietminderung käme nur infrage, wenn es ein relativ neues Haus wäre, bei
dem in puncto Schallschutz einiges vermurxt wurde.
Früher war das noch kein Thema.
Du schreibst selbst, das Haus ist so hinzunehmen wie es ist. Also bleibt
für die Nachbarin nur eine Lösung, sie zieht wieder aus, oder löst ihr
Problem auf andere Art und Weise.

Gruß
Gerhard
Günther Grund
2007-02-17 14:24:54 UTC
Permalink
Post by Gerhard Locke
Post by Günther Grund
Irgendwie wird sich das Problem damit aber nicht lösen lassen.
Dann muß sich die Nachbarin etwas einfallen lassen. Wenn das Haus
hellhörig ist, dann muß sie es zusammen mit dem Vermieter lösen oder
eben wieder ausziehen.
Ich will dich nicht anfeinden, aber wenn ich einen Nachbarn wie dich
hätte, dann gäbe es wohl auch ständig Probleme, oder?
Du bist offenbar der Meinung, dass du anderer Leute Bedürfnisse
ignorieren könntest, weil dir offenbar die Vorstellungskraft fehlt, dir
die Angelegenheit anders herum vorzustellen.
Post by Gerhard Locke
Was kann der OP dafür, wenn die Nachbarin nachts sogar die
Flöhe husten hört?
Das sind zwar deine übertrieben Worte, aber genau deshalb meine ich ja,
sie müssten sich arrangieren. Der eine sollte wissen, dass es möglich
ist seine nachbarin zu stören, die andere sollte ihrerseits auch etwas
unternehmen um damit leben zu können.
Weshalb sollte jemand von den beiden ausziehen? Das wäre die denkbar
schlechteste Lösung und wäre das Ergebnis vom heutzutage
weitverbreiteten Egoismus, der mir persönlich sowieso schon seit Jahren
stinkt.
Post by Gerhard Locke
Die Nachbarin hat selbst ein Problem mit dem hellhörigen Haus.
Ich denke, die hat ein Problem mit dem Nachbarn. Was denn nu?
Post by Gerhard Locke
Post by Günther Grund
Nach deiner Philosophie dürfte er dann auch nachts bohren und hämmern,
da er ja tagsüber dazu nicht käme, weil er schläft.
Nein das nicht. Jedoch hat sogar ein Gericht das nächtliche Duschverbot
in einigen Hausordnungen für ungültig erklärt. Es darf also zu jeder
Tages- und Nachtzeit zumindest bis zu 20 Minuten geduscht werden.
Vermutlich, weil das ein natürliches Bedürfnis nach Reinlichkeit ist,
das man niemandem verbieten kann. Aber auch hier denke ich, dass das in
einem hellhörigen Haus mit Zurückhaltung zu praktizieren wäre.
Oder anders, wenn jeder auf seine Rechte pochen würde, dann Gute Nacht.

Ist im Verkehr das selbe: Wer meint auf seine Vorfahrt zu bestehen und
es kracht deshalb, weil er nicht gebremst hat, ist mitschuldig.
Post by Gerhard Locke
Post by Günther Grund
Womit ihr Problem schlagartig gelöst wäre?
Du schreibst selbst, es ist ihr Problem.
Ohne den Nachbarn hätte sie keines. Was soll der Satz?
Post by Gerhard Locke
Du schreibst selbst, das Haus ist so hinzunehmen wie es ist. Also bleibt
für die Nachbarin nur eine Lösung, sie zieht wieder aus,
Also ich teile deine Meinung nicht ganz, weil sie eine gewisse
Agressivität enthält. Und die ist in Streitfällen noch nie nützlich
gewesen. Deiner Meinung nach sollte die Frau ausziehen, was meiner
Meinung nach nicht notwendig ist.
Post by Gerhard Locke
oder löst ihr
Problem auf andere Art und Weise.
Richtig. Sie könnte sich nämlich auch eine Kartoffel ins Ohr stecken.
Beide könnten da wohnen bleiben, sich näher kommen, heiraten, Kinder
kriegen, dann gemeinsam gegen Kinderlärm empfindliche Nachbarn aus dem
Haus graulen ... :0)

Blöd nur, dass nicht jeder so Ohrstöpsel verträgt.

Gruß
Günther
Gerhard Locke
2007-02-17 19:50:50 UTC
Permalink
Post by Günther Grund
Post by Gerhard Locke
Post by Günther Grund
Irgendwie wird sich das Problem damit aber nicht lösen lassen.
Dann muß sich die Nachbarin etwas einfallen lassen. Wenn das Haus
hellhörig ist, dann muß sie es zusammen mit dem Vermieter lösen oder
eben wieder ausziehen.
Ich will dich nicht anfeinden, aber wenn ich einen Nachbarn wie dich
hätte, dann gäbe es wohl auch ständig Probleme, oder?
Du bist offenbar der Meinung, dass du anderer Leute Bedürfnisse
ignorieren könntest, weil dir offenbar die Vorstellungskraft fehlt, dir
die Angelegenheit anders herum vorzustellen.
Das siehst du leider falsch. Auch ich bin der Meinung, daß man mit
gegenseitiger Rücksichtnahme am weitesten kommt.
Post by Günther Grund
Post by Gerhard Locke
Was kann der OP dafür, wenn die Nachbarin nachts sogar die Flöhe
husten hört?
Das sind zwar deine übertrieben Worte, aber genau deshalb meine ich ja,
sie müssten sich arrangieren. Der eine sollte wissen, dass es möglich
ist seine nachbarin zu stören, die andere sollte ihrerseits auch etwas
unternehmen um damit leben zu können.
Weshalb sollte jemand von den beiden ausziehen? Das wäre die denkbar
schlechteste Lösung und wäre das Ergebnis vom heutzutage
weitverbreiteten Egoismus, der mir persönlich sowieso schon seit Jahren
stinkt.
Hallo! Rücksichtnahme ist zwar gut und schön, aber irgendwann ist die
Grenze erreicht. Das ist z.B. der Fall, wenn mir vorgeschrieben wird,
daß ich Nachts nicht mehr pinkeln darf, weil das Plätschern stört, oder
die Spülung rauscht.
Post by Günther Grund
Post by Gerhard Locke
Die Nachbarin hat selbst ein Problem mit dem hellhörigen Haus.
Ich denke, die hat ein Problem mit dem Nachbarn. Was denn nu?
Sie hat ein Problem mit ihrer Hypersensibilität.
Post by Günther Grund
Post by Gerhard Locke
Post by Günther Grund
Nach deiner Philosophie dürfte er dann auch nachts bohren und
hämmern, da er ja tagsüber dazu nicht käme, weil er schläft.
Nein das nicht. Jedoch hat sogar ein Gericht das nächtliche
Duschverbot in einigen Hausordnungen für ungültig erklärt. Es darf
also zu jeder Tages- und Nachtzeit zumindest bis zu 20 Minuten
geduscht werden.
Vermutlich, weil das ein natürliches Bedürfnis nach Reinlichkeit ist,
das man niemandem verbieten kann. Aber auch hier denke ich, dass das in
einem hellhörigen Haus mit Zurückhaltung zu praktizieren wäre.
Oder anders, wenn jeder auf seine Rechte pochen würde, dann Gute Nacht.
Tut ja die Nachbarin, und so wie es sich für mich anhört, soll doch
gefälligst der OP kuschen und gefälligst still sein.
Post by Günther Grund
Ist im Verkehr das selbe: Wer meint auf seine Vorfahrt zu bestehen und
es kracht deshalb, weil er nicht gebremst hat, ist mitschuldig.
Nur wenn es nachgewiesen werden kann. :-)
Post by Günther Grund
Post by Gerhard Locke
Post by Günther Grund
Womit ihr Problem schlagartig gelöst wäre?
Du schreibst selbst, es ist ihr Problem.
Ohne den Nachbarn hätte sie keines. Was soll der Satz?
Sie wußte, daß das Haus aus den 30er Jahren stammt. Sie wußte, daß
nebenan ein Nachbar wohnt. Wenn die Nachbarin so hypersensibel ist, dann
hätte sie doch bereits bei der Einrichtung der Wohnung Vorsorge treffen
können und vielleicht einen zusätzlichen Schallschutz vorsehen oder
einplanen können.

Du kannst doch auch nicht ein Haus direkt neben der Autobahn beziehen
und dann verlangen, daß die Autobahn von 22.00 Uhr bis 06.00 Uhr wegen
der Nachtruhe gesperrt wird, oder in dieser Zeit nur
Schrittgeschwindigkeit erlaubt wird.
Post by Günther Grund
Post by Gerhard Locke
Du schreibst selbst, das Haus ist so hinzunehmen wie es ist. Also
bleibt für die Nachbarin nur eine Lösung, sie zieht wieder aus,
Also ich teile deine Meinung nicht ganz, weil sie eine gewisse
Agressivität enthält. Und die ist in Streitfällen noch nie nützlich
gewesen. Deiner Meinung nach sollte die Frau ausziehen, was meiner
Meinung nach nicht notwendig ist.
Post by Gerhard Locke
oder löst ihr Problem auf andere Art und Weise.
Richtig. Sie könnte sich nämlich auch eine Kartoffel ins Ohr stecken.
Beide könnten da wohnen bleiben, sich näher kommen, heiraten, Kinder
kriegen, dann gemeinsam gegen Kinderlärm empfindliche Nachbarn aus dem
Haus graulen ... :0)
Geht nicht, wie der OP schreibt ist da ein Pärchen eingezogen.
Offensichtlich scheint es den Mann jedoch nicht zu stören.

Gruß
Gerhard
Günther Grund
2007-02-17 20:15:40 UTC
Permalink
Post by Gerhard Locke
Hallo! Rücksichtnahme ist zwar gut und schön, aber irgendwann ist die
Grenze erreicht. Das ist z.B. der Fall, wenn mir vorgeschrieben wird,
daß ich Nachts nicht mehr pinkeln darf, weil das Plätschern stört, oder
die Spülung rauscht.
Meine Rede. Deshalb könnte die Nacbarin ihm einen Schlauch in die Hand
drücken. Da pinkelt er durch bis ins kühle Nass der Schüssel. Da
plätschert aber nix mehr. Kannste glauben. Spülung ist unwichtig. das
kann er später erledigen.
Post by Gerhard Locke
Post by Günther Grund
Post by Gerhard Locke
Die Nachbarin hat selbst ein Problem mit dem hellhörigen Haus.
Ich denke, die hat ein Problem mit dem Nachbarn. Was denn nu?
Sie hat ein Problem mit ihrer Hypersensibilität.
Nee, mit ihren Fledermausohren.
Post by Gerhard Locke
Post by Günther Grund
Oder anders, wenn jeder auf seine Rechte pochen würde, dann Gute Nacht.
Tut ja die Nachbarin, und so wie es sich für mich anhört, soll doch
gefälligst der OP kuschen und gefälligst still sein.
Na ja, mussa selber wissen was er da macht. Wennse hübsch ist, macht er
so weiter. Wenn nicht, würd ich schleunigst ihren Wünschen nachkommen,
damit mir durch ihr Aussehen nicht auch noch der Rest des Tage vermiest
wird.
Post by Gerhard Locke
Post by Günther Grund
Ist im Verkehr das selbe: Wer meint auf seine Vorfahrt zu bestehen und
es kracht deshalb, weil er nicht gebremst hat, ist mitschuldig.
Nur wenn es nachgewiesen werden kann. :-)
Was denn sonst. Ohne Urteil kein Schuldspruch.
Post by Gerhard Locke
Post by Günther Grund
Ohne den Nachbarn hätte sie keines. Was soll der Satz?
Sie wußte, daß das Haus aus den 30er Jahren stammt.
Ja und?
Post by Gerhard Locke
Sie wußte, daß nebenan ein Nachbar wohnt.
Soll vorkommen, ja und?
Post by Gerhard Locke
Wenn die Nachbarin so hypersensibel ist, dann
hätte sie doch bereits bei der Einrichtung der Wohnung Vorsorge treffen
können und vielleicht einen zusätzlichen Schallschutz vorsehen oder
einplanen können.
Vielleicht ist sie bisher ein Glückskind gewesen, das das Glück
plötzlich verließ. Warum sollte sie also ahnen, dass sie einen lauten
Nachbarn bekommt?
Post by Gerhard Locke
Du kannst doch auch nicht ein Haus direkt neben der Autobahn beziehen
und dann verlangen, daß die Autobahn von 22.00 Uhr bis 06.00 Uhr wegen
der Nachtruhe gesperrt wird, oder in dieser Zeit nur
Schrittgeschwindigkeit erlaubt wird.
Der Vergleich hinkt. Ich müsste jeden Autofahrer anhalten und um
Weiterfahrt bitten, wenn ich ausgeschlafen habe. Machbar ist alles. Ich
befürchte aber, dass keiner der Autofahrer meinen Wünschen nachkommt.
Alles Egoisten. :0(
Post by Gerhard Locke
Post by Günther Grund
Deiner Meinung nach sollte die Frau ausziehen, was meiner
Meinung nach nicht notwendig ist.
Post by Gerhard Locke
oder löst ihr Problem auf andere Art und Weise.
Hm, du meinst, sie soll Autoabgase in Nachbars Wohnung leiten. Ist das
nicht gefährlich?
Post by Gerhard Locke
Post by Günther Grund
Beide könnten da wohnen bleiben, sich näher kommen, heiraten, ...
Geht nicht, wie der OP schreibt ist da ein Pärchen eingezogen.
Au, ich vergaß. Das macht den Fall verzwickt. Dann fangen wir nochmal
von vorne an uns den Kopf über anderer Leute Probleme zu zerbrechen.
Post by Gerhard Locke
Offensichtlich scheint es den Mann jedoch nicht zu stören.
Siehste. Was ich immer sach. Alles Egoisten.

Gruß
Günther
Gerhard Locke
2007-02-18 17:57:33 UTC
Permalink
Post by Günther Grund
Post by Gerhard Locke
Hallo! Rücksichtnahme ist zwar gut und schön, aber irgendwann ist die
Grenze erreicht. Das ist z.B. der Fall, wenn mir vorgeschrieben wird,
daß ich Nachts nicht mehr pinkeln darf, weil das Plätschern stört,
oder die Spülung rauscht.
Meine Rede. Deshalb könnte die Nacbarin ihm einen Schlauch in die Hand
drücken. Da pinkelt er durch bis ins kühle Nass der Schüssel. Da
plätschert aber nix mehr. Kannste glauben. Spülung ist unwichtig. das
kann er später erledigen.
Ich würde es nicht machen. Und wenn du nach einem kleinen Geschäft nicht
die Spülung betätigst, dann dürfte es nicht allzu lange dauern und die
Nachbarin mault über den Uringestank, der aus deinem Bad kommt.
Post by Günther Grund
Post by Gerhard Locke
Post by Günther Grund
Oder anders, wenn jeder auf seine Rechte pochen würde, dann Gute Nacht.
Tut ja die Nachbarin, und so wie es sich für mich anhört, soll doch
gefälligst der OP kuschen und gefälligst still sein.
Na ja, mussa selber wissen was er da macht. Wennse hübsch ist, macht er
so weiter. Wenn nicht, würd ich schleunigst ihren Wünschen nachkommen,
damit mir durch ihr Aussehen nicht auch noch der Rest des Tage vermiest
wird.
Ob das eine gute Lösung ist?
Post by Günther Grund
Post by Gerhard Locke
Sie wußte, daß das Haus aus den 30er Jahren stammt.
Ja und?
Würdest du eine Wohnung in der Einflugschneise des Flughafens mieten und
dich dann über den Lärm der Flugzeuge beschweren?
Post by Günther Grund
Post by Gerhard Locke
Sie wußte, daß nebenan ein Nachbar wohnt.
Soll vorkommen, ja und?
Na dann muß sie auch damit rechnen, daß ihr Nachbar Schichtarbeiter ist,
oder eventuell ein kleines Kind hat.
Post by Günther Grund
Post by Gerhard Locke
Wenn die Nachbarin so hypersensibel ist, dann hätte sie doch bereits
bei der Einrichtung der Wohnung Vorsorge treffen können und vielleicht
einen zusätzlichen Schallschutz vorsehen oder einplanen können.
Vielleicht ist sie bisher ein Glückskind gewesen, das das Glück
plötzlich verließ. Warum sollte sie also ahnen, dass sie einen lauten
Nachbarn bekommt?
Vielleicht weil sie möglicherweise in ihrer vorigen Wohnung einen
ähnlichen Nachbarn hatte?
Post by Günther Grund
Post by Gerhard Locke
Geht nicht, wie der OP schreibt ist da ein Pärchen eingezogen.
Au, ich vergaß. Das macht den Fall verzwickt. Dann fangen wir nochmal
von vorne an uns den Kopf über anderer Leute Probleme zu zerbrechen.
Warum eigentlich? Es ist ja nicht unser Problem. Und wenn sich die zwei
nicht einigen können, dann bleibt ihnen immer noch der Gang vor den Kadi.
Post by Günther Grund
Post by Gerhard Locke
Offensichtlich scheint es den Mann jedoch nicht zu stören.
Siehste. Was ich immer sach. Alles Egoisten.
Ich meinte den Partner der Nachbarin. Offensichtlich ist er nicht so
sensibel wie seine Partnerin.

Gruß
Gerhard
Günther Grund
2007-02-18 18:08:11 UTC
Permalink
Gerhard Locke schrieb ernste Sachen:

Hast du nicht gemerkt, dass ich nur Stuss schrieb?

Gruß
Günther
Gerhard Locke
2007-02-18 18:31:22 UTC
Permalink
Post by Günther Grund
Hast du nicht gemerkt, dass ich nur Stuss schrieb?
Jetzt schon!

Gruß
Gerhard

Horst Lange
2007-02-18 11:24:30 UTC
Permalink
Post by Günther Grund
Post by Christian Buhtz
Ist es den trotzdem Ruhestörung, wenn ich in den Ruhezeiten (zB 1 Uhr
morgens) "Zimmerlautstärke" halte und sie es denoch hört, weil das Haus
extrem hellhörig ist und sie sich dadurch gestört fühlt?
Entschuldigung, musste heute morgen schnell weg und hatte dann die
falsche Schaltfläche gedrückt.
Aus deinen Fragen deute ich, dass du den Nachbarn gegenüber eine
rechtliche Absicherung für dein Verhalten haben möchtest. Das ist nicht
unbedingt vorteilhaft, denn selbst wenn sich deine erzeugte
Geräuschkulisse im Rahmen des Erlaubten bewegt, hilft das der Nachbarin
nicht besonders weiter. Was dann darauf hinausläuft, dass sie wohl
ausziehen müsste, und das nur, weil ihr Nachbar der Meinung ist, nichts
Verbotenes zu tun, was er deshalb auch nicht abstellen wird.
Ich denke, ihr solltet euch arangieren solange es noch möglich ist. Ein
gesunder Schlaf ist lebenswichtig und bedeutsam für die Wohnqualität.
Ich meine, dass die Nachbarin durch deine Geräusche evtl. körperlich
geschädigt werden könnte, nur weil du z.B. unbedingt nachts Fernsehen
oder Radiohören musst. Das Opfer, das deine Nachbarin auf Dauer bringen
müsste, ist erheblich größer im Vergleich zu der Bitte an dich auf
irgendwelche Aktivitäten zu verzichten.
Ich schreib das, weil ich selber ein "Opfer" bin und bisher auf wenig
Verständnis für "meine Probleme" bei Nachbarn gestoßen bin. Es wird ja
immer so dargestellt als wäre man sensibel, übertreibe, und überhaupt
hätte sich sonst noch nie jemand beschwert.
Hallo Günther,

auch wenn ich Dich verstehen und Dein Problem nachvollziehen kann,
möchte ich Dir im Grunde widersprechen. Es kann nicht das Problem der
Nachbarn sein, wenn normales und übliches Verhalten zu einer gefühlten
Störung wird.
Auch ich habe mich früher geärgert (und bin bald geplatzt), wenn mal
wieder jemand um 0 Uhr Nachts mit laufendem Motor 20 Minuten auf jemand
wartete - und das _ist_ Ruhestörung.
Ich habe jedoch eines festgestellt: wenn man sich gestört fühlen möchte,
wird man gestört. Wenn man sich nicht stören lassen will, wird man auch
nicht gestört.

Heute drehe ich mich im Bett rum (... aha, wieder so ein Depp!) und
schlafe weiter anstelle mich gefrustet ans Fenster zu stellen oder nach
draußen zu gehen, um einen besonders klugen Spruch abzulassen(damit ich
mich besser fühle).
Mein Leben ist dadurch wesentlich einfacher geworden!

Der OP hat ja schon beschrieben, wie er damit umgeht. Solch einen
Nachbarn habe ich gerne. Der lässt mit sich reden, und schränkt sich
auch etwas ein, um wenig zu stören.
Was jedoch keiner verlangen darf, ist er sein Leben nach seinen Nachbarn
einzurichten hat. Das geht eben zu weit.

Soweit er mit ein bisschen Zurückhaltung und Anpassung gepaart an die
üblichen Regeln hält, hat er genug getan. Man kann nicht von Ihm
verlangen, keine Musik und kein Fernsehen zu schauen, nur weil andere
dies wahrnehmen könn(t)en.
Nun ist der Nachbar dran, der sich durch das hellhörige Haus - das ist
dir Ursache! - gestört fühlt. Der Nachbar müßte sich auch mal überlegen,
in wieweit er sich dadurch gestört fühlt, was er hört. Wenn nebenan
meine Lieblingsmusik läuft ist es anders, als wenn dort orientalische
Klänge erklingen.

Wichtig: ich bestreite nicht daß Du Dich (als Opfer) gestört (mental,
nicht psychisch!) fühlst. Aber aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es
an einem selbst liegt, wo die Störschwelle beginnt!
Post by Günther Grund
Post by Christian Buhtz
Wie ist Zimmerlautstärke nochmal definiert?
Keine Ahnung. Musst du googln.
Post by Christian Buhtz
Wie sind nochmal die Ruhezeiten definiert?
Wohl von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. In Berlin 20 - 22
Uhr, danach ist bis 7 Uhr absolute Nachtruhe angesagt. Das heißt, dass
dann Lärm jeglicher Art zu unterbleiben hat.
Aber wenn du um 1 Uhr nachts gehört wirst, dann fällt das vermutlich in
die Nachtruhe aller Bundesländer.
Es wird jedoch sicher ein Unterschied gemacht, ob eine Störung vorliegt
(singen unter der Dusche) oder ob sich jemand gestört fühlt!

Grüße

Horst
Günther Grund
2007-02-18 12:35:16 UTC
Permalink
... wenn normales und übliches Verhalten zu einer gefühlten
Störung wird.
Meinst du damit eine "eingebildete" Störung?
Auch ich habe mich früher geärgert (und bin bald geplatzt), wenn mal
wieder jemand um 0 Uhr Nachts mit laufendem Motor 20 Minuten auf jemand
wartete - und das _ist_ Ruhestörung.
Da hätte ich drüber gelacht.
Ich habe jedoch eines festgestellt: wenn man sich gestört fühlen möchte,
wird man gestört. Wenn man sich nicht stören lassen will, wird man auch
nicht gestört.
Ich glaube, da täuschst du dich.
Heute drehe ich mich im Bett rum (... aha, wieder so ein Depp!) und
schlafe weiter anstelle mich gefrustet ans Fenster zu stellen ...
Da sind gewisse Unterschiede zu beachten. Eigentlich wolltest du aber
schlafen, oder? Entweder wurdest du dadurch geweckt oder du wurdest am
Einschlafen gehindert. Beides wäre aus meiner Sicht eine Störung, die
ihre Schuldigkeit getan hat. Auch wenn du diese Störung locker gesehen
hast, wurdest du gestört. Wo ist da also der Umstand, der deine Aussage,
du würdest dich nicht mehr stören lassen, weil du es nicht willst,
ersichtlich.
Mein Leben ist dadurch wesentlich einfacher geworden!
Wie? Dadurch, dass du dich stören lässt, aber dich nicht mehr aufregst.
Entschuldige, aber das bekomme ich auch hin. Ich wache wegen lauter
Geräusche nachts mehrmals auf, aber rege mich nicht auf. Das ist doch
nicht die Lösung. Der nächste Tag zeigt mir deutlich im Spiegel wie
"wenig" ich mich habe stören lassen. Mehrfach unterbrochener Schlaf
hinterlässt Spuren, ob du da nun ein angebliches Rezept hast oder nicht.
Der OP hat ja schon beschrieben, wie er damit umgeht. Solch einen
Nachbarn habe ich gerne. Der lässt mit sich reden, und schränkt sich
auch etwas ein, um wenig zu stören.
Ja, nur weiß niemand von uns, was er unter leise bzw. laut versteht. Das
trifft aber auch auf die Nachbarin zu.
Was jedoch keiner verlangen darf, ist er sein Leben nach seinen Nachbarn
einzurichten hat. Das geht eben zu weit.
Ob das hier zutrifft ...?
Wichtig: ich bestreite nicht daß Du Dich (als Opfer) gestört (mental,
nicht psychisch!) fühlst. Aber aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es
an einem selbst liegt, wo die Störschwelle beginnt!
Also, ich sach mal so: Jeder setzt die Schwelle und auch die
Voraussetzungen dafür woanders an. Störungen können sehr vielseitig sein.
Aber was mich betrifft, nur um ich gehts hier garnicht, stören mich
ausschließlich Geräusche, die über das Mauerwerk kommen, sogenannter
Körperschall. Der ist, zur falschen Zeit wahrgenommen, im Gegensatz zum
Luftschall, eine Folter für Geist und Körper.

Und hier würdest du mit deiner Selbstberuhigung nicht sehr weit kommen,
denn zum Denken kämst du überhaupt nicht.
Es rumst in der Nacht, dass die Wände vibrieren. Das geht bis ins
Kopfkissen. Du wirst dadurch gewaltsam aus den schönsten träumen
gerissen. Passiert das 3 x hintereinander, dann ist ein sofortiges
Weiterschlafen schwer möglich. Nicht weil ich mich aufrege, sondern weil
der Körper aus dem Tiefschlaf gerissen wurde. Das ist ein nicht zu
beschreibendes Scheißgefühl.

Erschwerend kommt hinzu, dass von den Nachbarn nie etwas gehört wurde,
auch nichts gemacht oder sonstige Informationen herauszukitzeln sind.
Angeblich haben alle tief und fest geschlafen.
Post by Günther Grund
Aber wenn du um 1 Uhr nachts gehört wirst, dann fällt das vermutlich
in die Nachtruhe aller Bundesländer.
Es wird jedoch sicher ein Unterschied gemacht, ob eine Störung vorliegt
(singen unter der Dusche) oder ob sich jemand gestört fühlt!
In der Lärmschutzverordnung sicher nicht. Das müsste vor Gericht geklärt
werden, falls ein Anwalt sich auf so einen Quatsch überhaupt einlassen
sollte.
Aber ich denke, dass im vorliegenden Fall die Nachbarin unterliegen würde.

Ich drück mich in dieser NG zum ersten Mal rum und wollte eigentlich
selber Hilfe einholen. Aber inzwischen, durch googln und gelesene
Beiträge in Foren und hier, denk ich, dass ich darauf verzichten kann
und durch Eigenhilfe weiter komme.

Ich sag dir nur soviel: Luftschall, also Schreien, Radio, Fernseher,
kannst du mit Ohrstöpsel gut unterdrücken.
Körperschall, also Türen- Fensterzuschlagen, Trampeln usw., kriegst du
mit Stöpseln nicht weg. Das ist bei mir das Problem. Ich will nachts
schlafen können.

Aus der einen Wohnung bin ich ausgezogen, obwohl die laute Nachbarin vom
Vermieter wegen Ruhestörung rausgeschmissen wurde. Die Mieter danach
waren nicht anders. Da so ein Problem nur über lange Zeit unter
Zuhilfenahme von Lärmprotokollen und Zeugen zu beseitigen ist und Jahre
dauern kann, bin ich freiwillig da weg.

Die neue Gegend war von Hause aus sehr ruhig. Leider trog der Eindruck,
denn die Häuser sind sehr hellhörig. Und in solchen Häusern reicht schon
ein einziger Mieter, der nicht mitziehen möchte, weil er meint, "er
mache nichts".
Dazu kommt noch die Lage der eigenen Wohnung. Liegt die am Rande, dann
bekommen die Leute von den Störungen meist wenig bis garnichts mit.
Liegt die in der Mitte und du bist umgeben von allen anderen Mietern des
Hauses, dann kannst du schon bei der Wohnungsbesichtigung mit Problemem
rechnen. So eine bewohne ich.

Sollte ich es mir nochmals leisten können auzuziehen, dann werde ich
darauf achten eine Wohnung mit Außenwand zu bekommen, möglichst ganz
oben, möglichst ohne Arbeitslose und Rentner im Hause.

Oder ein Neubau mit Schallschutz.

Gruß
Günther
Horst Lange
2007-02-18 15:42:43 UTC
Permalink
Post by Günther Grund
... wenn normales und übliches Verhalten zu einer gefühlten Störung wird.
Meinst du damit eine "eingebildete" Störung?
Nein! _gefühlte_ Störung.
Eingebildet ist m.E. eine Störung, die _nicht_ vorhanden ist.
Gefühlt ist eine Störung, deren Erignis man wahrnimmt und sich dadurch
gestört _fühlt_.
Während der erste Fall negativ ist (man bildet sich immerhin etwas ein)
ist der zweite Fall für den Betroffenen wirklich eine Störung. Bedingt
durch eine individuelle subjektive Empfindung.
Post by Günther Grund
Auch ich habe mich früher geärgert (und bin bald geplatzt), wenn mal
wieder jemand um 0 Uhr Nachts mit laufendem Motor 20 Minuten auf
jemand wartete - und das _ist_ Ruhestörung.
Da hätte ich drüber gelacht.
Das ist auch gut so.
Post by Günther Grund
Ich habe jedoch eines festgestellt: wenn man sich gestört fühlen
möchte, wird man gestört. Wenn man sich nicht stören lassen will, wird
man auch nicht gestört.
Ich glaube, da täuschst du dich.
Das ist meine eigene Erfahrung!
Dazu musste ich mich jedoch erst einmal richtig kennen lernen und durfte
mich selbst nicht mehr belügen (wollen). Je öfter ich hinterfragte,
warum ich etwas tue, warum mich etwas wie empfinde desto mehr kam _ich_
dahinter, dass ich dies alles selbst in der Hand habe.
Post by Günther Grund
Heute drehe ich mich im Bett rum (... aha, wieder so ein Depp!) und
schlafe weiter anstelle mich gefrustet ans Fenster zu stellen ...
Da sind gewisse Unterschiede zu beachten. Eigentlich wolltest du aber
schlafen, oder? Entweder wurdest du dadurch geweckt oder du wurdest am
Einschlafen gehindert. Beides wäre aus meiner Sicht eine Störung, die
ihre Schuldigkeit getan hat. Auch wenn du diese Störung locker gesehen
hast, wurdest du gestört. Wo ist da also der Umstand, der deine Aussage,
du würdest dich nicht mehr stören lassen, weil du es nicht willst,
ersichtlich.
Klar wurde ich (halb) geweckt durch diese tatsächlich vorhandene
Störung. Mein Körper hat eben auf eine Unregelmäßigkeit reagiert, was
ganz natürlich ist.
Aber nun lag es an mir, diese Störung auf mich wirken zu lassen. Ich
entschloss mich, dieses Ereignis _nicht_ als Störung zu _empfinden_. Und
nun konnte ich problemlos weiter schlafen. Da derartige Ereignisse nicht
täglich alle 2 Stunden stattfinden (eher 1 mal im Monat), trage ich auch
keinen persönlichen Schaden davon. Was mir weder schadet noch mich
subjektiv stört, kann somit eigentlich auch keine Störung sein.
Ich kann ja somit auch weiter schlafen oder eben gelassen bleiben, wenn
meine Schratzen laut sind. Anstelle frustriert um 7 aufzustehen und mich
mit den Kids zu streiten, bleib ich einfach bis neune liegen und keinem
hat es geschadet. Im Gegenteil: wenn die Kids ihren 'Morgendrill' durch
haben, kommen sie Gelegentlich zum schmusen ins Bett. Ich behaupte, mit
dieser Einstellung lebe ich gesünder!
Post by Günther Grund
Mein Leben ist dadurch wesentlich einfacher geworden!
Wie? Dadurch, dass du dich stören lässt, aber dich nicht mehr aufregst.
Fast! Ich rege mich nicht mehr (gar künstlich) auf, weil ich es eben
nicht mehr als Störung empfinde. Wie ich oben schrieb: es ist die
Empfindung dem Ereignis gegenüber. Du fühlst Dich gestört und damit ist
es für Dich eine Störung. Ich fühle mich nicht (mehr) gestört.
Post by Günther Grund
Entschuldige, aber das bekomme ich auch hin. Ich wache wegen lauter
Geräusche nachts mehrmals auf, aber rege mich nicht auf. Das ist doch
nicht die Lösung. Der nächste Tag zeigt mir deutlich im Spiegel wie
"wenig" ich mich habe stören lassen.
Dann hast Du Dich stören lassen, aber nicht bewußt darauf reagiert. Dein
Körper hingegen reagiert sehr wohl darauf: Adrenalin wird ausgeschüttet,
Dein Herzschlag steigt an, Du wirst bewusst wach, schaust auf die Uhr,
Frust! Schon Wieder! Und versuchst vielleicht gar krampfhaft wieder
einzuschlafen. Und mit diesem Stress bist du morgens verständlicherweise
fertig.

Die nächste Nach beginnt dann vorprogrammiert: "...hoffentlich kann ich
diesmal schlafen..." und Dein Körper lauscht auf alles, was stören kann.

Hast Du schon mal ein kleines Kind erlebt, was bei einer Party (z.B.
Silvester bei Freunden) vollkommen relaxt schläft? Nicht im Nebenraum,
sondern auf dem Sofa, wo es einfach eingenickt ist? Der Lütte schert
sich einen Dreck um Störung: er weis, er ist geschützt in der Nähe
seiner Eltern, und da läßt es sich gut schlafen.
Post by Günther Grund
Mehrfach unterbrochener Schlaf
hinterlässt Spuren, ob du da nun ein angebliches Rezept hast oder nicht.
Wenn der Schalf mehrfach unterbrochen wird hinterlässt das Spuren (ich
bin fast 20 Jahre lang Rettung gefahren; als Ehrenamtlicher 50% davon im
Wochendnachdienst). Aber allein schon der Halbschlaf, da man ständig auf
das Alarmtelefon lauscht, stört den Schlaf. Wenn man dann noch alle 2
Stunden für 30-60 Minuten geweckt wird läßt einen am Morgen suboptimal
aussehen...

Sobald gegen 6:30 Uhr die Ablöse da war, haben wir oft weiter
geschlafen. Dann störte kein Telefon mehr und nach 2-3 Stunden Schlaf
war man wieder frisch, weil der Körper nun zur Ruhe kommen konnte.

Der Schlüssel liegt also darin, sich nicht stören zu lassen, also eine
Störung nicht als solche zu empfinden.
Post by Günther Grund
Der OP hat ja schon beschrieben, wie er damit umgeht. Solch einen
Nachbarn habe ich gerne. Der lässt mit sich reden, und schränkt sich
auch etwas ein, um wenig zu stören.
Ja, nur weiß niemand von uns, was er unter leise bzw. laut versteht. Das
trifft aber auch auf die Nachbarin zu.
Richtig. Dennoch scheine ich zwischen den Zeilen zu lesen, dass der
störende sich bewusst zurück hält, und die Gestörten auch nicht
zankfreudig erscheinen. Dennoch liegt das Problem vor, dass sich beide
Eindrücke subjektiv überschneiden. Nun sucht der OP nach Punkten, woran
er sich orientieren kann, um zu sehen, ob er schon genug tut.

Meine Glaskugel behauptet nach den Eindrücken nun, dass eben das Haus
den Konflikt begünstigt. Beide Parteien müssen dies akzeptieren. Wenn
beide Parteien zwar kompromissbereit sind, jedoch mit dem Ergebnis nicht
leben können, muss man eben das Umfeld ändern.

Möglicherweise ist jedoch eine Regelung möglich, die dem einen ein paar
Tage ruhe gönnt. Dies dürfte jedoch bei Schichtarbeitern alle 3 Tage für
einen Tag oder alle 3 Wochen für eine ganze Woche sowieso schon der Fall
sein.
Post by Günther Grund
Was jedoch keiner verlangen darf, ist er sein Leben nach seinen
Nachbarn einzurichten hat. Das geht eben zu weit.
Ob das hier zutrifft ...?
Das hast Du verlangt:

/Zitat/

Ich meine, dass die Nachbarin durch deine Geräusche evtl. körperlich
geschädigt werden könnte, nur weil du z.B. unbedingt nachts Fernsehen
oder Radiohören musst. Das Opfer, das deine Nachbarin auf Dauer bringen
müsste, ist erheblich größer im Vergleich zu der Bitte an dich auf
irgendwelche Aktivitäten zu verzichten.

/Zotat Ende/
Post by Günther Grund
Wichtig: ich bestreite nicht daß Du Dich (als Opfer) gestört (mental,
nicht psychisch!) fühlst. Aber aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es
an einem selbst liegt, wo die Störschwelle beginnt!
Also, ich sach mal so: Jeder setzt die Schwelle und auch die
Voraussetzungen dafür woanders an. Störungen können sehr vielseitig sein.
Aber was mich betrifft, nur um mich gehts hier garnicht,
Doch, da Du aus Deiner Erfahrung heraus Deine Meinung zum Problem
darbietest und dem OP daraus resultierend Ratschläge erteilst.
Post by Günther Grund
stören mich
ausschließlich Geräusche, die über das Mauerwerk kommen, sogenannter
Körperschall. Der ist, zur falschen Zeit wahrgenommen, im Gegensatz zum
Luftschall, eine Folter für Geist und Körper.
Und hier würdest du mit deiner Selbstberuhigung nicht sehr weit kommen,
denn zum Denken kämst du überhaupt nicht.
Es rumst in der Nacht, dass die Wände vibrieren. Das geht bis ins
Kopfkissen. Du wirst dadurch gewaltsam aus den schönsten träumen
gerissen. Passiert das 3 x hintereinander, dann ist ein sofortiges
Weiterschlafen schwer möglich. Nicht weil ich mich aufrege, sondern weil
der Körper aus dem Tiefschlaf gerissen wurde. Das ist ein nicht zu
beschreibendes Scheißgefühl.
Das glaube ich Dir gerne, dass Du es so auch wirklich empfindest!
Post by Günther Grund
Erschwerend kommt hinzu, dass von den Nachbarn nie etwas gehört wurde,
auch nichts gemacht oder sonstige Informationen herauszukitzeln sind.
Angeblich haben alle tief und fest geschlafen.
Und allein aus dieser Aussage heraus glaube ich, dass Du Dich stören
lässt, die anderen jedoch nicht.

Silvester 2005/2006 hatte unser Nachbar etwas lang und laut gefeiert.
Mehrmals in der Nacht ist man laut durch das Treppenhaus 'gefallen'
(sind halt junge Leut').
Natürlich wurde ich dadurch geweckt, nachdem ich jedoch gemerkt hatte,
dass mal wieder 'Personalwechsel' war, war es für mich abgeschlossen.
Und damit meine ich wirklich abgeschlossen!

Als morgens gegen 6 jemand nun kurz Sturm schellte (er kam wohl nicht
mehr hoch genug an die richtige Türklingel und drückte somit
zwei-dreimal auf den falschen Knopf; der sieht halt genauso aus ;-)
stand ich - in alter Bergrettungsdienst-Tradition - natürlich senkrecht
im Bett! Meine Frau hatte wohl schon etwas früher den Radau bemerkt und
sagte schläfrig: "...der gehört zu Jörg, lass den schellen..". Wir
kuschelten uns aneinander und schlummerten wieder ein. Auch unsere
beiden Kinder haben nicht reagiert.

Nachdem wir den Gastgeber auf diesen Fehltritt aufmerksam gemacht
hatten, entschuldigte er sich für seinen Gast und dieser nach einiger
Zeit bei uns.
Post by Günther Grund
Post by Günther Grund
Aber wenn du um 1 Uhr nachts gehört wirst, dann fällt das vermutlich
in die Nachtruhe aller Bundesländer.
Es wird jedoch sicher ein Unterschied gemacht, ob eine Störung
vorliegt (singen unter der Dusche) oder ob sich jemand gestört fühlt!
In der Lärmschutzverordnung sicher nicht. Das müsste vor Gericht geklärt
werden, falls ein Anwalt sich auf so einen Quatsch überhaupt einlassen
sollte.
Stimmt. Die Lärmschutzverordnung kann ja nur messbare Werte festlegen.
Der Anwalt / das Gericht müssen die Unterschiede individuell erkennen.
Post by Günther Grund
Aber ich denke, dass im vorliegenden Fall die Nachbarin unterliegen würde.
sehe ich auch so.
Post by Günther Grund
Ich drück mich in dieser NG zum ersten Mal rum und wollte eigentlich
selber Hilfe einholen.
Dafür ist die NG u.a. auch da. Mit anderen Über Probleme diskutieren,
andere Meinungen einholen und sich mit anderen über deren Probleme
auszutauschen.
Post by Günther Grund
Aber inzwischen, durch googln und gelesene
Beiträge in Foren und hier, denk ich, dass ich darauf verzichten kann
und durch Eigenhilfe weiter komme.
Das wiederum sehe ich (heute) anders. Die subjektiven Meinungen anderer
können Dir sehr wohl helfen, Dir selbst zu helfen. Sie sehen vieles aus
anderer Sicht und damit oft objektiver.
Es liegt in der Natur des Menschen, sich die Realität zurecht zu biegen.
Wenn man jedoch 'zu viel biegt', distanziert man sich von der
Gesellschaft, weil die nicht in das Bild passt. Der psychisch Kranke
begibt sich sogar bis hin in seine eigene Welt und kann sich nicht mehr
in der Realität zurechtfinden.

Alle biegen sich die Realität zurecht, mehr oder weniger. Es ist eben
auch ein teil der individuellen Sichtweise, wie man etwas erlebt und
interpretiert.
Frag mal einen Dicken, ob er zu viel ist... Er wird es sich in der Regel
nicht (aus Eigenschutz) eingestehen.
Solange er nicht bereit ist, dies als unschändliche Tatsache zu sehen
(unter Umständen mit Veranlagung / Erkrankung kombiniert), wird er nicht
oder zumindest nicht effizient und dauerhaft abnehmen können.
-> Nicht meckern: ich darf mit Steinen werfen; ich sitze selbst im
Glashaus ;-)
Post by Günther Grund
Ich sag dir nur soviel: Luftschall, also Schreien, Radio, Fernseher,
kannst du mit Ohrstöpsel gut unterdrücken.
Körperschall, also Türen- Fensterzuschlagen, Trampeln usw., kriegst du
mit Stöpseln nicht weg.
unbestritten.
Post by Günther Grund
Das ist bei mir das Problem. Ich will nachts schlafen können.
Aus der einen Wohnung bin ich ausgezogen, obwohl die laute Nachbarin vom
Vermieter wegen Ruhestörung rausgeschmissen wurde.
Der Rausschmiss lässt zumindest offen, ob die Vorwürfe berechtigt waren
oder der Mieter nur den geringeren Widerstand folgend einfach die
Kündigung akzeptiert hat.
Post by Günther Grund
Die Mieter danach waren nicht anders.
Und Du suchst das Problem immer noch bei den anderen?
Post by Günther Grund
Da so ein Problem nur über lange Zeit unter
Zuhilfenahme von Lärmprotokollen und Zeugen zu beseitigen ist und Jahre
dauern kann, bin ich freiwillig da weg.
Die neue Gegend war von Hause aus sehr ruhig. Leider trog der Eindruck,
denn die Häuser sind sehr hellhörig. Und in solchen Häusern reicht schon
ein einziger Mieter, der nicht mitziehen möchte, weil er meint, "er
mache nichts".
Dazu kommt noch die Lage der eigenen Wohnung. Liegt die am Rande, dann
bekommen die Leute von den Störungen meist wenig bis gar nichts mit.
Liegt die in der Mitte und du bist umgeben von allen anderen Mietern des
Hauses, dann kannst du schon bei der Wohnungsbesichtigung mit Problemen
rechnen. So eine bewohne ich.
Das klingt ja schon paranoid...

Nochmal:
Deine Empfindungen sind für Dich vollkommen real, vorhanden und sicher
auch nicht unbegründet.

Im gesetzlichen Rahmen sind sie jedoch hinzunehmen, um in der
Gesellschaft leben zu können (soweit zur Theorie). In der Praxis wird
man zudem auf ein bisschen Rücksicht bauen dürfen, damit ein
individuelles Zusammenleben möglich ist.

Dennoch solltest Du Dir mal Gedanken darüber machen, in wieweit Du
selbst an Deiner Empfindung der Gegebenheiten etwas ändern kannst. Das
geht nicht in zwei Tagen und schon gar nicht ohne Überwindung. Immerhin
wird man sich Fehler eingestehen müssen. Diese sollten jedoch richtig
bewertet werden, und was man selbst als Makel unterstellt, ist oft gar
nicht so schlimm.
Nicht nur Dicken schmeckt es gut, essen falsch, unregelmäßig und zu viel
(Wer tut dies wirklich nicht? Die, die _zu_ dünn sind, also das andere
Extrem?). Bei dem einen setzt es an, der andere hat eben Glück. Auch der
Dicke darf sagen: "klar es schmeckt mir, ich esse gerne". Ich esse auch
gerne was Süßes und darf mein Eis ungestraft in der Öffentlichkeit
genießen; ist alles nicht strafbar.
Aber ich darf dies eben nicht täglich machen, weil es bei _mir_ ansetzt.
Und nur ich habe es in der Hand, meine Figur zu ändern.
Post by Günther Grund
Sollte ich es mir nochmals leisten können auzuziehen, dann werde ich
darauf achten eine Wohnung mit Außenwand zu bekommen, möglichst ganz
oben, möglichst ohne Arbeitslose und Rentner im Hause.
Oder ein Neubau mit Schallschutz.
Besser ein frei stehendes Haus! Weit weg von Bahn/Auto/Flugverkehr und
natürlich keine Strompropeller, eh Windräder (obwohl Windräder im Garten
erfreuen alle Kinder).
Aber Vorsicht: ländliche Idylle trügt! Morgens um 5 Kräht der Hahn, der
Traktor rattert und die Kuhglocken bimmeln beim Auftrieb. Der
Fußballplatz ist des Ortes sonntäglicher Mittelpunkt und durch die
geschwungenen Kurven der Landstraße knattern ständig Motorräder... (ich
weiß, alles Luftschall...)

Du siehst, es wird schwierig werden, ein wirklich ruhiges Plätzchen zu
finden, wenn man nicht nach Kanada oder Schweden auswandern will.

Ich will Dir damit sagen, arbeite an Dir! Du bist sicher nicht verkehrt,
krank oder paranoid.
Dennoch denke ich, einige Sensoren sind bei Dir - vielleicht aus gut
nachvollziehbaren Grund - etwas dejustiert. Ein falsch eingestellter
Motor läuft eben auch nicht rund, deswegen wirft man jedoch das Auto
nicht weg, sondern stellt den Motor wieder richtig ein.

P.S.: der Motor hat einen Vorteil: ihn braucht man nicht überzeugen, er
braucht nichts einzusehen, er gibt kein Widerwort. Er lässt sich einfach
einstellen, und streikt wenn man Mist baut.
...im Gegensatz zur Frauen ;-)) duckundweg, prügelbezieh...

--
Diesen Beitrag lieferte Horst Lange

Mein Beitrag kann Sarkasmus und Ironie beinhalten und ist nicht als
persönlichen Angriff zu sehen.
Kritische Anmerkungen sind jedoch durchaus ernst gemeint.
Günther Grund
2007-02-18 17:33:03 UTC
Permalink
Hallo Horst,

ich geh mal jetzt nicht auf alle deine Ratschläge ein, weil das sonst zu
umfangreich werden würde, aber ich kann dir versichern, dass ich schon
oft tief in mich gegangen bin um mich zu fragen, ob ich das nicht alles
überbewerte, was ich an Störungen wahrnehme.

Was vielleicht etwas untergegangen ist, und meiner Meinung nach nicht
unerheblich ist, das ist ein gewisser Schreckmoment in dem Moment wo es
bumst oder kracht.
Im Vergleich zu ständigem Gemurmel oder Gebrabbel, meinetwegen auch
Straßenlärm, kommt diese Störung über das Mauerwerk sehr plötzlich, und
zwar ohne Ankündigung.
Es ist also nicht so, dass ich das bewusst wahrnehme, sondern der Körper
reagiert sofort mit schnellerem Puls bevor das Gehirn die Störung
bewusst wahrnimmt. Das ist das Problem. Ich bemühe mich dann höchstens,
den Puls wieder nach unten zu bekommen um weiterzuschlafen, als mich mit
irgendwelchen Gedanken um den Verursacher herumzuschlagen.
Aber bisher kam ich zu keinem Erfolg.
Schließlich ist das in dem Moment, als würde jemand gegen dein
Bettgestell treten. Und dann wach zu werden, um gleich wieder ruhig
weiterzuschlafen, also ich weiß nicht wie man das in den Griff bekommen
soll.
Aus deinen Schilderungen sehe ich, dass deine Störungen eher über die
Luft kommen. Wenn das bei mir wäre, dann wäre ich sehr glücklich.

Wegen dieser Erschütterungen habe ich bereits monatelang im Keller
geschlafen. Vor ein paar Tagen lag ich die ganze Nacht wach und habe
eigentlich nur Uhrzeiten notiert zu denen es gerumst hat.
Da ich am nächsten Tag früh aufs Gericht sollte, habe ich vorsichthalber
Matratze und Schlafsck im Auto deponiert um dort zu nächtigen. Da
schrecke ich vor nichts zurück. Ich will nur ruhig schlafen können. In
den fast vier Jahren in der jetzigen Wohnung habe ich höchstens 4x
vernünftig durchgeschlafen.
Ein Kleinkind vergleichsweise ins Spiel zu bringen halte ich aber für
unpassend. Schließlich ist das noch nicht umweltgeschädigt. Dass ein
Erwachsener diesen Zustand nochmals erreicht, halte ich für ausgeschlossen.
Trotzdem danke ich dir für deine verständnisvollen Worte. Ich werde
sehen, ob ich sie verwenden kann.

Gruß
Günther
Lesen Sie weiter auf narkive:
Loading...